
Unten: nach und nach in Papprollen gegossen
Kerzenreste haben wir seit Jahren gesammelt. Inzwischen habe ich 5m Docht verarbeitet, aber noch sehr viel Wachs übrig (falls jemand was braucht…) Bei der Verarbeitung gibt es auch kaum Abfall. Nach Farben war schon mal sortiert worden.
Notwendig ist ein guter Docht. Den kauft man am besten bei einem Imker. Dann braucht man einen alten Topf zum Schmelzen, eine Dose zum Gießen, eine dicke Zeitung und ein Spitzsieb.


Als Formen dienten Papprollen, kleine Kartons, kleine Tomatenmarkdosen. Ich habe einen Dosenöffner, der einen glatten Rand hinterlässt. Damit öffne ich die volle Dose am Boden. Nach dem Erstarren des Wachses wird die Dose über die Lasche geöffnet, danach kann man sie problemlos aus der Dose schieben.Die übrigen Dosen mit der gerillten Wand sind geeignet, um die Kerzen im Freien zu benutzen. Oder man hat eine gute Blechschere und bekommt die Kerze aus der Dose. Einen Versuch habe ich mit Orangenschalen gemacht. Na ja. In Kerzengläser kann man komplett gießen. Dabei sieht man die verschiedenen Schichten sehr schön.

Rechts: aus der Tomatenmarkdose wird das Wachs glat und glänzend

Dann habe ich das Gießen aufs Blech mit Backpapier und anschließendes Rollen ausprobiert. Das ging sehr gut. Aber Verbesserungsbedarf besteht durchaus. Zum Beispiel könnte man in einen schmalen Karton gießen (wie für die Katzenfutter-Portionen).


Etliche Kerzen habe ich lediglich repariert und neue Dochte eingezogen. Die alten waren zu dünn. Die eckige Kerze habe ich bis zur Mitte aufgesägt und einen neuen Docht eingelegt. Das ist oft das Problem bei gekauften Kerzen – von denen mittlerweile selbst die „billigen“ gar nicht mehr so billig sind: Minderwertiges Wachs und minderwertige Dochte.
Deutsche Umwelthilfe: Wissen Sie, ob Ihre Kerzen zur Regenwaldzerstörung beitragen? Wahrscheinlich nicht, denn mehr als 60 Prozent der Hersteller in unserem neuen Kerzencheck schweigen zu den Inhaltsstoffen ihrer Kerzen. Unter den 58 von uns untersuchten Unternehmen setzen nur 11 ausschließlich auf nachhaltig zertifiziertes Palmöl. —-Noch problematischer ist der weit verbreitete Einsatz von fossilem Paraffin, einem Nebenprodukt der Erdölindustrie mit katastrophaler Klimabilanz. Ein vollständiger Verzicht auf Palmöl würde die Umweltbelastungen also lediglich verlagern. Deshalb ist entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet wird. https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/kerzencheck-der-deutschen-umwelthilfe-verbraucherinnen-und-verbraucher-werden-ueber-nachhaltigkeit-i/


Etwas Wichtiges zum Schluss: Wenn man die Dochte am laufenden Meter kauft, muss man sehr genau auf oben und unten achten. Sonst brennen die Kerzen nicht.