Nicht nur, sondern auch – Vorsicht! Artikel bitte bis zu Ende lesen!
In einigen Zeitungen (Chip, Focus) konnte man kürzlich lesen „Geranien*1) auf dem Balkon gehören verboten“*). Einziges in den Artikeln genanntes Argument: Sie würden nicht von Honigbienen besucht.

Für mich sprechen folgende Argumente für Geranien:
Besser ein Balkon mit Geranien als einer ganz ohne Pflanzen.
Sie sind sehr gut für Anfänger/innen geeignet, denn
sie nehmen fehlendes Gießen erst nach einigen Tagen übel,
sie zeigen Düngermangel an durch weniger Blüten,
sie vertragen volle Sonne,
sie blühen bis Oktober,
Hängegeranien vertragen einige Frostgrade.
Geranien lassen sich gut überwintern, z.B. am kühlen Schlafzimmerfenster,
Nach Rückschnitt im Februar und Umtopfen (in Lehm-Kompost-Gemisch) hat man im Mai wieder kräftige Pflanzen –
und die Geranie ist kein Wegwerfartikel mehr!
Wussten Sie schon, dass Geranienblüten bis zu vier Wochen in der Vase halten? Links unten ein vier Wochen alter abgebrochener Zweig. Die ersten sind verwelkt, aber die beiden knospigen Stängel sind voll aufgeblüht und haben die Farbe gehalten. Geranien sind auch gut geeignet, um sie einige Stunden ohne Wasserversorgung einfach auf den Tisch zu legen, z.B. zwischen Efeuranken.
Nun aber zu dem Argument „nicht für Honigbienen“. das stimmt natürlich. …“weil sie gefüllte Blüten haben“. Hier bitte ich darum, genau hinzugucken. die wenigsten Sorten haben gefüllte Blüten. Von einigen Sorten mit kleineren Blütenblättern gewinne ich seit Jahren Samen. Da der lustig aussieht und schnell keimt, macht das auch Spaß. siehe oben
In der zweiten Überschrift steht ja noch ...sondern auch. Was passt also zwischen die Geranien? Meine Empfehlung: Nutzen Sie Balkonkästen mit Wasserspeicher von je 40cm Länge.
Einen für die Zierpflanzen, wie z.B. Stiefmütterchen, später Geranien,
einen für Kräuter,
einen für Gemüse und
einen für Wildpflanzen.
Das ergibt 1,60m Länge. Je nach Balkonlänge kann eine Pflanzengruppe auch zweimal gesetzt werden. Für Wildpflanzen kann man Reservekästen anschaffen, so dass sie nach der Blüte in einer schattigen Ecke ausreifen dürfen. Denn einen Garten, wo etwas andres blüht, wenn die ersten Wilden vorbei sind, haben wir auf dem Balkon ja nicht. Fortgeschrittene können auch mit gemischten Pflanzungen experimentieren. Eine ehemalige Kollegin hatte auf 1,30m über 40 Arten.
Das Beitragsbild zeigt einen Wiesenblumenstrauß, den ich traumhaft schön finde. Auch Akeleien und Margeriten gedeihen im Balkonkasten.
*1`) Geranien oder Pelargonien? Genau genommen heißt die Balkongeranie PELARGONIE (Pelargonium zonale, Pelargonium peltatum und andere). Pelargos ist das griechische Wort für Storch. Sehen Sie sich darauf hin mal den Fruchtstand im Foto an!
Eine GERANIE ist dagegen eine winterharte Gartenstaude. Sie kommt auf nahezu allen Kontinenten in eher kühlem Klima vor. Drei einheimische Arten sind der Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum), der Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense) und der Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum). Alle blühen zurzeit, sind schöne, ausdauernde Gartenpflanzen und auch für den Balkonkasten geeignet. Geranium wurde auch manchmal einfach Granium genannt. Ersetzen Sie das G durch ein K, dann haben Sie den Kranich (medizinisch den Schädel). Also Kranich oder Reiherschnabel. Quelle: eigener Kopf
*2) „Drehhilfen“ gibt es bei Pflanzen, die eher auf trockenen Böden vorkommen. Die Heimat unserer beliebten Balkonpflanze ist Südafrika. Legen Sie den Samen auf feuchte Erde und beobachten Sie ihn. Nach einiger Zeit richtet er sich auf, mit der Spitze nach unten. Die Spirale am anderen Ende hilft ihm, sich in die Erde zu bohren. – Beste Aussaatzeit für Pelargonien: Januar. Quelle: eigener Kopf
Fotos: Eveline Renell