Heute ist Erntedankfest, zumindest in den Kirchen. Es wird seit Jahrhunderten am Sonntag nach dem 29. September gefeiert. Das ist der Michaelistag. Früher war er der Tag, an dem Mieten und Pacht gezahlt werden mussten. Auch Knechte und Mägde erhielten an diesem Tag ihren Lohn. Wenn sie die Stelle wechselten, dann ebenfalls an Michaelis.

Ein kleiner Hinweis einer Freundin; und wir machten uns auf den Weg. Was wir fanden, erfreute uns sehr. Da hat doch eine Biebertaler Familie, die gerne in der Erde wühlt, einen ganzen Acker bestellt, einfach weil es allen Spaß macht. Und da es selbst für drei Generationen zuviel Gemüse und Blumen sind, teilen sie es. Eine Schere liegt bereit, und eine Kasse steht auch da. Ernten muss man selber. Aber so schönes, frisches Gemüse kann man sonst selten kaufen. Bitte nicht vergessen, einen angemessenen Betrag in die Dose zu stecken! Was sonst in Stadtnähe oder als „Essbare Stadt“ praktiziert wird, finden wir also auch in unserer Gemeinde. Vielen Dank dafür!

Das Gemüse im Foto mit den leuchtenden Farben haben wir am 13. September geerntet. Alle Zwiebeln waren prachtvoll. Jetzt steht nicht mehr soviel auf dem Acker, aber immer noch genug. Nehmt euch für den Sonntagsspaziergang eine Tasche mit! Die Kartoffeln wurden bereits gerodet, doch zwischen den Furchen lassen sich noch genügend Knollen aufsammeln. Und die Blumen sind zurzeit besonders schön. Cosmeen und andere kommen ursprünglich aus Gebieten mit kurzen Tagen. Sie sind „Kurztagspflanzen“, sie blühen erst richtig, wenn die Tage kürzer als 13 Stunden werden. Die weißen Blumen sind keine Margeriten, sondern die „Geruchlose Kamille“. Sie ist auf der Nordhalbkugel sehr verbreitet und blüht als eine der letzten Arten auf nährstoffreichen oder gestörten Böden bis November/Dezember. In Neubaugebieten mit verdichteten Böden sollte man sie in den Garten holen. Die abgeblühten Sonnenblumen bleiben stehen für die Vögel und die Insekten, die sich darauf wohlfühlen. Das Beitragsbild zeigt die Rückstände der Apfelkelterung, den Trester. Er wurde zur Bodendüngung auf dem Acker verteilt. Bodenlebewesen lieben ihn.

Fotos: Eveline Renell

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