Diese Frage stellte mir kürzlich eine junge Frau, die einige Hochbeete anlegen möchte und auch Erdbeeren plant. Wie kam sie darauf? Nun, wer über das Gambacher Kreuz fährt, kann kaum die vielen Folien und Folientunnel übersehen, die dort vom „Wetterauer Früchtchen“ ausgebracht wurden. Entsteht hier ein neues Almeria wie in Südspanien? Ich hoffe nicht! Bei diesem Anbau geht es darum, die Erdbeerernte zu verfrühen, um bessere Preise zu erzielen. Die Folien kosten natürlich auch Geld. Da hat es jede Kundin, jeder Kunde selbst in der Hand, ob solch eine Plastik-Landschaft durch vorzeitigen, teuren Einkauf gefördert wird.
Um auf die oben gestellte Frage zurück zu kommen: Erdbeerpflanzen sind winterhart. Sie vertragen auch zweistellige Minusgrade. Bei schon tragenden Pflanzen werden die alten Blätter nach der Ernte entfernt, die Pflanzen gut angegossen und leicht gedüngt. Hat man die alten Blätter nicht entfernt, dann sollten sie bis zum nächsten Frühjahr an der Pflanze bleiben, die dadurch zusätzlich geschützt wird. Neupflanzungen müssen zur richtigen Jahreszeit erfolgen. Am besten sind Mitte August bis Mitte September. Dann kann alle Kraft auf die Wurzelbildung fließen. Weiterer Vorteil: Im nächsten Frühjahr wird Trockenheit viel besser ertragen.


Viele Erwerbsbauer pflanzen Erdbeeren auf einen Wall. Diese Mehrarbeit ist auch im eigenen Garten empfehlenswert. Den Wall so ausrichten, dass eine Breitseite nach Süden zeigt. Dann erwärmt sich der Wurzelbereich und die Pflanzen entwickeln sich früher. Der Boden ist lockerer und Staunässe wird vermieden. Anstelle von Folie kann man den ganzen Wall mit Stroh bedecken.
Fotos, Video Renell